Peter USTINOV



"Ich bin wie ein Fotoapparat, ich nehme alles konzentriert auf."

Peter Ustinov


Peter Ustinov und Claus Steinrötter lernten sich zu Beginn der 80er Jahre über gemeinsame Freunde, wie Alfred Biolek oder Dietmar Schönherr, kennen und beschlossen nach einiger Zeit gemeinsam etwas zu machen. So kam es dazu, das  Peter Ustinov ab dem 18 August 1983 seine Zeichnungen und Ölbilder zum ersten und letzen Mal öffentlich vorstellte, in einer Austellung der Galerie Steinrötter. Diese bestand aus insgesamt 25 Zeichnungen und 3 Ölbildern, sowie einer 4-teiligen Reihe von Lithographien (jeweils in einer 120er Auflage). Später (ab dem 20. Januar 1984) stellte auch Ustinovs Sohn Igor, seines Zeichens Bildhauer, in der Galerie seine Skulpturen aus.


Aus der "Münsterschen Zeitung" vom 18.08.1983:

19.12 Uhr. Nach über zwei Stunden ist nun der Moment gekommen: Peter Ustinov rollt in den Hof ein. Ein wenig erschöpft betritt er die Arena. Vorhang auf für den "Alleskönner", der schon zu Beginn gar menschliche Züge zeigt. "Nein, das Zeichnen habe ich nie ernst genommen", beantwortet er die erste Blitzfrage - natürlich in Deutsch. Auch jetzt nicht? Nein. Anstatt von bedeutungsvollen Inhalten seiner Werke zu sprechen, erzählt er lieber von seiner "Sandwich-Situation". Die Mutter war Malerin, sein Sohn ist Bildhauer, und er halt dazwischen. Seine Skizzen fertige er auf den Knien im Flugzeug oder während einer langweiligen Besprechung an.
Doch ohne Anekdoten bleibt auch dieser Auftritt nicht. Anstatt den Zollbeamten einen Pass mit Foto zu zeigen, zeichne er lieber schnell eine Karikatur von sich - wegen der Aktualität. Dabei blitzen seine hellblauen Augen, sein bekanntes Lachen steckt zur Heiterkeit an. Das können sicherlich auch die Besucher erleben, die heute um 17 Uhr zur Eröffnung kommen.


Weiterer Zeitungsausschnitt aus einer großen Tageszeitung:

Erstmals ausgestellt: Peter Ustinovs Zeichnungen in Münster

Mitte August, als die Saure-Gurken-Zeit am sauersten war, kam aus dem westfälischen Münster die Meldung, dass Peter Ustinov, 1921 in London geborener, in Schwäbisch Gmünd getaufter, Oscar gekrönter Schauspieler, Regisseur, Bühnen-, Film-, Memoiren-Autor, Musiker, aber auch UNICEF-Sonderbotschafter mit russischem Namen, britischem Pass, russischen, französischen, äthiopischen und sonstigen Vorfahren und Schweizer Wohnsitz, zum erstenmal seine Zeichnungen und Gemälde ausstellt. Der Münstersche Galerist Claus Steinrötter, seit zwei Jahren mit Ustinov befreundet, hat ihn dazu überredet. Die Nachricht von der Ausstellung rief allenthalben Überraschung hervor, und die Galerie Steinrötter in einem kleinen einstigen Stadtpalais, das kein geringerer als der Barockbaumeister Schlaun gebaut hat, ist fast zu einem Wallfahrtsziel geworden. 

(...)

Man sieht daher exakte Umrissportraits, die Menschen und Zeiterscheinungen schildern und dekuvrieren, man sieht so etwas wie gezeichnetes kritisches Kabarett, in den meisten Fällen mehr als Karikatur, auch wenn bei manchem Blatt die Herkunft von der Telefonkritzelei oder von der Figurine, dem von Ustinov gelegentlich professionell gemachten Kostümentwurf für Theater oder Film, anzumerken ist.


(Sonja Luyken)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


Claus Steinrötter und Peter Ustinov